#1
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Hochwasser auf der Maas
Wassersport…!
Heute Morgen 08:30 h kam ein Hilferuf eines Freundes, der bei Roermond / NL Boote verkauft. Der Anruf kam aus Österreich… „Könntest Du mal nach den Booten sehen - soll Hochwasser kommen…“ Gut, wir hatten - außer unserer Tasse Kaffee - gerade nichts auf dem Plan. 25 Minuten später waren wir am Verkaufssteiger und es bot sich uns schon ein schockierender Anblick: Hochwasserbedingt waren alle Leinen zu kurz und alle Boote hingen auf halb Acht…! Der Steg war 50 cm unter Wasser… Die Steganlage ist eine von der „festen“ Sorte, bedeutet: wenn das Wasser steigt, werden die Boote einseitig nach unten gezogen bis sie absaufen, weil der Steg nicht mit aufschwimmt… Hosenbeine hoch gekrempelt und rein ins Vergnügen (die Wassertemperatur war O.K. 😉: Alle Festmacheleinen mussten verlängert werden, standen aber schon unter gewaltiger Spannung und die Hälfte konnte nur mit Hilfe eines scharfen Messers befreit werden. Am schlimmsten hatte es das Boot ganz vorne rechts erwischt: Da stand schon das Wasser hüfthoch drin… Nach Durchschneiden der Leinen richtete sich das Boot nicht wieder auf… Mit Hilfe der beiden Helfer, die sich spontan eingefunden hatten, ist es uns zwar gelungen, das Boot noch 15 m zurück zu ziehen, aber dann…🙈 🙈 traurig aber wahr: ist es gesunken… Die anderen konnten wir retten und an einem schwimmenden Steg festmachen. Das Wasser war zwischenzeitlich nochmal 50 cm gestiegen und für mich gab es keinen (trockenen ) Weg mehr an Land… „Hose aus“ und hoffen… (hat nicht gereicht: das Wasser ging an der tiefsten Stelle bis zum Bauchnabel…) Das war übrigens das 2. mal, dass ich an der Maas in Unterhose vom Boot ins Wasser musste - beim 1. Mal gab es allerdings Applaus für die gelungene Aktion…👍 Als wir uns dann auf den Heimweg machten kam schon Polizei und Zivilschutz in die Hafenanlage. In 2 Stunden wird das Militär zu Hilfsaktionen erwartet. Nebenbei: Auch der große Campingplatz auf der Landzunge musste geräumt werden. Da gibt es einen erhöhten Parkplatz auf dem die Wohnwagen abgestellt wurden. Dann kam die Nachricht: Es wird so viel Wasser kommen, dass auch da alles Land unter ist - die ganze Arbeit seit gestern rund um die Uhr: für die Katz! Alles muss weg… Nebenbei: da sind auch noch ca 40 oder 50 Boote im Uferbereich, denen das gleiche Schicksal droht wie unserem Unrettbaren… Wieder trockene Grüße aus Wegberg - Rainer & Helga
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Grüße von der holländischen Grenze Rainer & Helga |
#2
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Oh Gott ist das grausam !!!
Bist sicher für viele der Held der Stunde gewesen, für uns aus der Ferne natürlich auch Vielen Dank !! Ich versteh nur nicht, warum die Boote zur Wasserseite hin schräg sind, und nicht zur Stegseite wenn doch die Leinen zu kurz wurden |
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#3
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Rechts ist die Stegseite - außer für das vorne rechts: da war der Steg links… 🙈
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#4
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Zitat:
ok |
#5
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Danke für deine umfangreiche Hilfe - da warst du ja als wahrer Engel unterwegs ...
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#6
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Schrecklich für die Betroffenen...
Ging das so schnell mit der Schieflage und war keiner vor Ort dem das rechtzeitig aufgefallen ist ? Gruß, Klaus
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#7
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Hallo Rainer, war ja mal wieder Aktion von der Sorte welcher keiner so richtig braucht und bei der Menge Boote, Hut ab.
Wenn man gestern Abend die Nachrichten und Sondersendungen aus NRW, RP und Niederlande + Luxemburg gesehen hat dann war es erschreckend mit welcher Gewalt das Wasser zugeschlagen hat. Obwohl die Regenmengen geringer waren als in den neuen Bundesländern vor ein paar Jahren sind die Verwüstungen durch die Topographie (kein Flachland sondern Mittelgebirge) wesentlich größer. Passt auf Euch auf. Gruß aus Bayern, wo es im Gegensatz zu Euch nur Feucht ist. Chris |
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#8
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Zitat:
Der Scheitel der Hochwasserwelle soll heute Abend durchgehen - da sind die Feststege aber meterhoch (tief) unter Wasser… Hier mal ein Foto von dem Boot, das wir gestern „versenkt“ haben von heute morgen um 08:00 Uhr. Heute Mittag war davon nichts mehr zu sehen. Der Segler im Hintergrund steht auf einem Trailer - der wird heute Nachmittag auch schwimmen… Das ist das heftigste Maas-Hochwasser seit 1911….
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#9
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Servus
das ist ja mehr als schrecklich - bin gespannt wie das versicherungstechnisch abläuft - wir durften z.B. aus versicherungsgründen über den Winter keine Boote an der Donau stehen lassen - wir sind deshalb mit den großen nicht trailerbaren Booten immer über den Winter an den Main Donau Kanal ausgewandert. ( da gibt es kein Hochwasser ..) Soweit ich mich erinnern kann sagt die Versicherung wenn es absehbar sei müsste man das Boot rechtzeitig entfernen ... nur wohin in dem Fall ? Wird auf jeden Fall ein interessanter Fall - auch für die Wohnwagenbesitzer von nebenan .
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#10
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Versicherungstechnisch: von den uns unterstützenden Holländern kam schon die Aussage: Du bist verpflichtet, bei drohendem Hochwasser Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. -ansonsten gibt es keine Zahlungsverpflichtung….
Unser „Verlust“ liegt genau an der Kante, wo der Flachwasserbereich anfängt. Darum liegt das Boot mit dem Bug tief unten, aber das Heck steht schräg nach oben (entsprechend dem Geländeverlauf) Unser Plan für nach dem Hochwasser: wir ziehen das Boot mit den Campingplatz-eigenen Radladern über die Kante in den Flachwasserbereich und pumpen es leer. Abgesoffen ist das Boot über die seitliche Lüftung, die schon einige Zeit unter Wasser war… Als wir ankamen, wurde das Boot durch die Achterleine in der Schwebe gehalten. Um das Boot zu bewegen haben wir wir Vor- und Achterleine durchtrennt - aber das Boot ist nicht in Schwimmlage zurück gegangen. Durch das Trennen der Achterleine ist das Boot hinten hoch und mit dem Bug unter Wasser gegangen und ist dann - so unsere Theorie - über den Ankerkasten abgesoffen…. Die Moral von der Geschichte: überlegt es euch 3 mal, bevor ihr die Achterleine löst…! „Bilgenwasser“ könnte nach vorne strömen und … - siehe oben…🙈🙈 Natürlich wird es von der Bergungsaktion Fotos geben - mal sehen, ob es klappt… Unser Freund hat es gelassen genommen. Die Vorgehensweise mit dem Hafenmeister abgestimmt und…. ist wieder in Urlaub gefahren - schließlich war das Hotel bezahlt…
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